Ein Disponent bei einem Busverkehrsunternehmen koordiniert Fahrpläne, weist Fahrer und Fahrzeuge zu und überwacht deren Einsatz. Angelo sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Sicherheitsstandards. Der ständige Austausch den mit Fahrern und anderen Abteilungen, sowie die Erstellung von Dienstplänen und Beachtung der Arbeitszeiten, erfordert ein gewisses Organisationstalent, Flexibilität und Stressresistenz. Wir haben Angelo gefragt, ob und wie er der Belastung standhält:
Es wird nie langweilig. Klar ist es manchmal stressig, aber ich sehe das eher positiv. Ich könnte auch nicht jeden Tag das Gleiche machen.
Angelo, wo liegen deine Stärken? Was schätzen deine Kollegen an dir?
„Ich würde mich als teamfähig, belastbar und als einen guten Zuhörer bezeichnen. Gerade im Austausch mit unserem Fahrpersonal halte ich das für sehr wichtig. Weiter würde ich mich als hilfsbereit und emphatisch einschätzen. Ich packe einfach gerne mit an und kann so meinen Teil innerhalb des Teams beitragen.“
Was genau macht eigentlich ein Disponent? Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
„In der Regel beginnt mein Tag um 08:00 Uhr. Meine Hauptaufgabe besteht in der Dienstplanung unseres Fahrpersonals. Ich sorge somit dafür, dass unsere Buslinien alle besetzt sind. Dazu gehört ebenfalls die Urlaubsplanung meiner Kolleg*innen oder eben auch dafür Sorge zu tragen, dass bei kurzfristigen Personalausfällen der Busbetrieb für unsere Fahrgäste aufrechterhalten werden kann“, erklärt Angelo. „Hierfür arbeite ich vorrangig mit Systemen und Tabellen, die es mir ermöglichen, alles genaustens im Blick zu behalten. Sofern es sich umsetzen lässt, berücksichtige ich hierbei gern auch die Dienstwünsche meiner Fahrerrinnen und Fahrer.“ Er lächelt. „Der direkte Austausch untereinander ist wichtig. Gibt es Herausforderungen? Wo kann ich helfen? Was könnte anders oder besser funktionieren? Dahingehend ist das Feedback vom Team in jedem Fall hilfreich.“ „Oberdrein bin ich auch für unsere Subunternehmen der Ansprechpartner“, erzählt er weiter. „Die Einsatzplanung der Fahrzeuge, das Führen von Statistiken und auch die Fahrgeldeinnahmen sind weitere Themen, für die ich die Verantwortung trage“ berichtet er stolz. „Darüber hinaus bespreche ich den Schülerverkehr mit den Kommunen. Hier kann es beispielsweise zu Sonderverkehren oder einer gesonderten Taktung bei geänderten Unterrichtszeiten kommen. In jedem Fall ist mein Alltag vielseitig und abwechslungsreich.“
Erzähle uns gern mehr zu deiner beruflichen Laufbahn.
„Ich habe die Ausbildung zum FiF (Fachkraft im Fahrbetrieb) bei einem Verkehrsunternehmen in Bielefeld absolviert. Dabei handelte es sich um eine duale Ausbildung, in der ich neben der betrieblichen Ausbildung auch die Schulbank gedrückt habe. Neben allgemeinen Unterrichtsfächern, die man zum Teil aus der regulären Schulzeit schon kannte, beschäftigt man sich unter anderen mit Fahrzeugtechnik und Wirtschaft. Im Betreib durchläuft man dann alle Abteilungen und hat somit die Chance, jeden Bereich kennenzulernen. Nach meiner Ausbildung bin ich vom Verkehrsunternehmen übernommen worden und war bei den Stadtwerken tätig. Hier war ich für längere Zeit im aktiven Fahrdienst eingesetzt. Ich bin Stadtbahn gefahren“, erzählt Angelo weiter. „Die dort gesammelten Erfahrungen kann ich in mein heutiges Aufgabenfeld prima einbringen. 2022 habe ich den Fahrersitz dann gegen den Bürostuhl eingetauscht und bin seitdem als Disponent bei der TWV tätig. Das Interessante an dieser Branche ist, dass die Aufstiegschancen relativ niederschwellig sind“, freut sich der 23-Jährige. „Der Wechsel der Positionen innerhalb des Unternehmens ist mit der Ausbildung zum FiF oder einer vergleichbaren Berufserfahrung (fast) immer umsetzbar. Das eröffnet Interessierten jede Menge beruflicher Möglichkeiten, was ich großartig finde.“
Wo liegen die alltäglichen Herausforderungen?
„Ich würde sagen, die größte Herausforderung besteht darin, es nach Möglichkeit allen recht zu machen. Ich stehe tagtäglich mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt. Deren Bedürfnisse, Anforderungen und Wünsche lassen sich leider nicht immer mit der notwendigen Verkehrsplanung unter einen Hut bringen. Da ist dann so manches Mal Fingerspitzengefühl gefordert“, zwinkert der symphytische Bielefelder. „Es braucht Organisationstalent, den stätigen Überblick über den gesamten Verkehr und das rasche Eingreifen in außerplanmäßigen Verkehrssituationen. Ein reibungsloser Linienverkehr ist das A und O in meinem Job.“
Was macht dir besonders Spaß an deinem Job?
„Bei mir wird es definitiv nicht langweilig“, lacht er auf. „Jeden Tag das Gleiche zu tun, wäre jedoch auch nichts für mich. Der gemeinsame Austausch mit meinen Kolleg*innen fördert das Teamgefühl, was ich toll finde! Ich entwickle mich permanent weiter. Im Grunde genommen ist eigentlich immer was los. Bei Themen, die kurzfristig gelöst werden müssen, kann es sicher auch mal stressig werden, aber auch das gehört dazu. Ja, mir macht mein Beruf wirklich Spaß.“
Danke für deine Zeit!